Der Herbst ist da. Die Blätter sind bunt und fallen zusammen mit den Nüssen von den Bäumen. In dieser Zeit des jahreszeitlichen Umbruchs ist im Garten einiges zu tun. Die Kübelpflanzen müssen an einen geschützteren Ort gebracht werden, das Laub muss nicht nur im Garten, sondern auch vor dem Haus weggemacht werden, etliche Pilze freuen sich über die feuchte Witterung und recken sich an verschiedenen Stellen, wo man sie vielleicht nicht unbedingt haben möchte. Kurzum es gibt viel zu tun und die Tätigkeiten sind körperlich auszuführen und damit eine Belastung für den Muskel-Gelenk-Apparat.

Wir geben Ihnen ein paar Tipps, worauf Sie bei den herbstlichen Gartenarbeiten achten können:

  • Heben Sie große Blumenkübel an, indem Sie mit geradem Rücken in die Knie gehen. Klappen Sie sich nicht von der Hüfte ab und hieven sie einen Kübel „irgendwie“ woanders hin. Die Wirbelsäule arbeitet unter Last am stabilsten im aufgerichteten Zustand.
  • Wenn Sie einen schweren Kübel hochheben oder absetzen möchten, neigen Sie sich nicht zur Seite, sondern bleiben Sie in einer Linie. Merksatz: Der Kopfmittelpunkt über dem Bauchnabel und der Bauchnabel zwischen den Füßen. Belastung im gebeugten Zustand vergrößert das Risiko für Rückenschmerzen, Gelenkblockaden oder einen Hexenschuss.
  • Benutzen Sie, wenn möglich, Hilfsmittel für den Transport von schweren Dingen wie Kübeln. Dies kann ein Haltegurt mit Griffen sein oder eine Transportkarre.
  • Wenn Sie Laub harken, achten Sie darauf, möglichst nahe am Körper zu rechen. Das mindert die Belastung für Ihre Schultern, Ihre Ellenbogen, Ihre Schulter-Nacken-Muskulatur und Ihre Wirbelsäule. Sie sollten vermeiden, in großen ausholenden Schwüngen vor dem Körper oder seitlich des Körpers Laub zusammen zu fegen.
  • Machen Sie regelmäßig Pausen und stellen Sie sich am Besten einen Wecker und machen dann ganz Schluss für diesen Tag. Aktivitäten wie Laub rechen sind Aktivitäten, die auf unterschiedliche Teile unseres Muskel-Gelenk-Apparats einwirken und auch die stabilisierende Muskulatur beanspruchen. Man denkt es vielleicht nicht, doch durch die wiederholende Bewegung sind sie belastend. Nach einer ordentlichen Laubstrecke merken viele die Muskeln im ganzen Körper und Rückenschmerzen, Nackenschmerzen und ein Tennisarm sind keine Seltenheit.
  • Greifen Sie zu Tricks, um sich Bewegungen „zu sparen“. Füllen Sie beispielsweise erst einen Eimer mit Laub und schütten Sie das Laub vom Zwischenbehälter in die Biotonne, auf den Kompost oder in den Laubsack. So sparen Sie ein paar der Strecken vom Hocken in den Stand und wieder zurück.
  • Achten Sie auch auf Ihre Kleidung, wenn Sie im Herbst draußen arbeiten. Schützen Sie Ihren Nacken bzw. Hals. Auch wenn es „eigentlich ganz warm“ erscheint, ist es Herbst und sollte mal wirklich kein Lüftchen gehen, dann ist spätestens Ihr Schweiß ein guter Angriffspunkt für krankmachende Faktoren. Ausgekühlt sein im Nacken kann nicht nur zu Erkältung, sondern auch zu Muskelverspannungen und Gelenkblockaden führen.
  • Wenn Sie Ihre Gartenarbeit abgeschlossen haben, tun Sie etwas für Ihre Muskulatur. Beugen Sie vor, auch wenn Sie denken, das war nicht so anstrengend. Duschen Sie warm, klopfen Sie Ihren Körper mit der hohlen Hand ab oder reiben Sie sich an den besonders beanspruchten Stellen mit Pferdesalbe oder Franzbranntwein ein.

Achten Sie auf Ihre Haltung und Ihren Körper, wenn Sie im Herbst im Garten arbeiten. Ihr Muskel-Gelenk-Apparat wird es Ihnen danken.

22.10.2019 Ι aus der Praxis